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NIKOLAUS VON TWICKEL nikolaus von twickel

Georgische Friedhöfe sind keine traurigen Orte. Im Gegensatz zu deutschen Friedhöfen sind sie lebhaft und schön. Es sind Orte der Geselligkeit. Man trifft sich hier, man isst und trinkt mit den Gestorbenen. Denn die Georgier haben wie viele andere Völker östlich von uns den Tod noch nicht aus dem Leben verdrängt. Er findet statt in der Familie und mit der Familie. Bei Beerdigungen tragen sie gern den offenen Sarg durch die Straße, so dass die Nase des Toten gerade noch zu sehen ist. Das Leben ist für die Menschen hier nicht immer so schön wie im Westen. Aber das Sterben in Georgien hat etwas erhabenes. Es ist ausdrucksreicher und menschlicher.
Es ist wahrscheinlich schöner in Georgien zu sterben als in Deutschland. Nikolaus von Twickel

Geboren 1969 in München, studierte er Politik und Wirtschaftswissen-schaften in Oxford und London. Seit 1995 reist er regelmäßig nach Georgien. Nikolaus von Twickel arbeitete bei Tageszeitungen in Halle und Köln, als Redakteur bei der Bundeswehr in Sarajevo, bei der Netzeitung sowie bei Associated Press. Seit 2002 lebt er in Frankfurt am Main. Veröffentlichungen unter anderem über Abchasien, die Kisten (Tschetschenen) von Pankissi sowie über das uralte Volk der Uden in Aserbaidschan. Wunschtraum: Ein vergleichendes Buch über die Kulturräume Alpen und Kaukasus zu schreiben. Nikolaus von Twickel beschäftigt sich mit gegenwärtiger sowjetischer Politik und mit Konflikt- und Friedensforschung. Seine besondere Vorliebe zur Kultur- und Religionsgeschichte sowie Traditionen und Sitten prägt sein privates Fotoarchiv.